Lüneburg. Die Lüneburger schienen es kaum erwarten zu können. Am Sonntag, bei bescheidenem Wetter, gelang vor über 300 Bürger*innen ein fulminanter Auftakt des Projektes Zukunftsstadt. „Alle reden über Bürgerbeteiligung. Ich verspreche mir von diesem Projekt, dass die Bürger sich nun wirklich einbringen. Die große Zahl der Besucher heute lässt hoffen“, sagte Ulrich Mädge, Oberbürgermeister der Stadt. Lüneburg ist eine von insgesamt acht Städten bundesweit, die mit Hilfe des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ihre Stadt weiterdenkt. 15 konkrete Experimente bieten allen Einwohnern der Hansestadt die Möglichkeit, herauszufinden wie Lüneburg im Jahre 2030 aussehen kann. Dafür flossen 1,5 Million Euro Fördergelder. Das eigens geschaffene Zukunftsstadt-Büro direkt neben dem Rathaus sorgt dafür, dass die Ergebnisse in die Stadtentwicklung fließen werden. In den nächsten drei Jahren wird es beispielsweise darum gehen, praxisnah zu erkunden wie Lastenräder den Warenverkehr in der Innenstadt erleichtern. Außerdem schaffen die Akteure eine Service-Stelle für das Ehrenamt und erproben alternative Wohnideen. Dass bei dem Projekt alle Teile der Stadtgesellschaft Resonanz finden, sichern die Prozesspartner, namentlich die Hansestadt, die Leuphana und der Verein TUN, der die Zivilgesellschaft vertritt. Das Interesse der Bewohner an der Auftaktveranstaltung am Sonntag im Kurpark war für die Organisatoren überraschend groß. Die Stühle, die corona-bedingt mit einem Abstand von 1,5m aufgebaut worden waren, reichten für den Besucheransturm nicht aus. Viele Gäste mussten sich noch schnell eine Sitzgelegenheit aus dem Bestand sichern. Auch durch eine kurze Störung der Aktivisten von „Unfug“ ließen sich Zuhörer, Veranstalter und Projekt-Akteure nicht aus der Ruhe bringen. Vielmehr herrschte nach dem offiziellen Bühnenprogramm reges Treiben im Wandelgang des Kurparks. Zahlreiche Neugierige vertieften sich in Gespräche mit einzelnen Projekt-Ansprechpartnern und wollen bei den unterschiedlichen Ideen mit anpacken.