Jugendpartizipation
Eine nachhaltige Kommune bezieht auch die Jüngsten in Entscheidungsprozesse ein, fördert so das Demokratieverständnis und weckt bei Kindern Zuversicht, dass ihre Meinung wichtig ist und ihre Ideen etwas verändern. In dem Lüneburger Experiment „Jugendpartizipation“ gelingt dies durch Kinder- und Jugendkonferenzen in einzelnen Stadtteilen. Mitarbeitende der Verwaltung, Studierende und Katrin Petersen von der Zukunftsstadt arbeiteten hier zusammen, um mit einem professionellen Comic Lehrer*innen, Schüler*innen, Sozialarbeitende und vor allem Kinder und Jugendliche für diese Veranstaltungen zu gewinnen.
IDEE
Jugendkonferenz für deine Meinung
In Lüneburg gibt es in einigen Schulen und über Stadtjugendring oder Stadtjugendpflege der Hansestadt unterschiedliche Möglichkeiten, sich als junger Mensch für seinen Stadtteil einzusetzen. Bislang jedoch machen nur wenige Kinder und Jugendliche mit. Das Zukunftsstadt-Experiment „Jugendpartizipation“ weckte mit einem Comic das Interesse der 8- bis 12-Jährigen und band so die jüngsten Einwohner*innen und ihre Ideen in die Gestaltung ihres Umfelds ein. Ursprünglich stand die Idee im Raum, eine Zukunftswerkstatt als Raum für Akteur*innen der Stadt, verschiedene Partizipationsformate und Jugendliche auszurichten.
UMSETZUNG
Studierende entwickeln Comic für Stadtmitarbeiter*innen
Nach der Recherche über die bestehenden Beteiligungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche im Stadtgebiet, trafen sich im September 2021 Katrin Petersen als Projektverantwortliche der Zukunftsstadt, Fachkräfte des Bereich Jugendpflege der Hansestadt Lüneburg und Lehrvertreter*innen der Leuphana in Vertretung für eine Gruppe engagierter Studierender. Dabei beschlossen sie die Mitarbeit der Studierenden im Bereich Jugendpflege zur Vor- und Nachbereitung der nächsten Kinder- und Jugendkonferenz.
Sortierung nach den 17 Zielen der UN
Mit Beginn des Sommersemesters 2021 evaluierten die Studierenden die Ergebnisse der vergangenen Kinder- und Jugendkonferenz. Diese ordneten sie in die Nachhaltigkeitsziele ein. Daraus ging hervor, dass die Partizipationsmöglichkeiten bislang nicht ausgeschöpft wurden und nur einen kleinen Teil der Nachhaltigkeitsziele berührten. Gemeinsam mit der Partizipationsbeauftragten der Hansestadt Lüneburg entwickelten die Studierenden die Idee eines animierten Videos, um kurz und bündig über die geplanten Konferenzen zu informieren und zur Teilnahme anzuregen. Außerdem schufen sie ein Tool für die städtischen Mitarbeiter*innen, um die Konferenzergebnisse in die globalen Ziele für Nachhaltigkeit einzusortieren.
ERGEBNIS
Neben der Evaluation und Einordnung der Ergebnisse vergangener Kinder- und Jugendkonferenzen produzierten die Leuphana-Semester mit einer externen Firma dann den Erklärcomic. Er bereitet die Kinder auf die Veranstaltungen vor und zeigte ihnen, wie viele Themen sie zur Sitzung mitbringen können, etwa die Vermüllung ihres Viertels, der unsichere Schulweg oder mehr Fahrradparkplätze. Gemeinsam mit den Stadtmitarbeitenden stellten die Studierenden den Film dann im Oktober 2022 in Schulen, in Stadtteiltreffs oder bei lokalen Organisationen vor, um Werbung für die Kinder- und Jugendkonferenzen zu machen. Seitdem können die Stadtmitarbeiter*innen den kurzen Comic uneingeschränkt nutzen, um auf weitere Veranstaltungen dieser Art aufmerksam zu machen.
Daneben entstand aus dem Experiment eine Handreichung für Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendarbeit, Politik und Stadtverwaltung, welches hilft, die Anregungen der Kinder und Jugendlichen zu clustern und den einzelnen SDGs zuzuordnen.
Was bleibt?
Informationen zu den Beteiligungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen in der Hansestadt finden sich unter www.junges-lueneburg.de
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