Grüne Backsteinstadt: Mal durchatmen in heißen Zeiten
Grundidee: Lüneburg ist geprägt durch die historische, eng bebaute Altstadt mit vielen privat oder gewerblich genutzten Hinterhöfen. Eine lockerer bebaute Zone mit Grünflächen und Parks, Privat- und Kleingärten umschließt die Altstadt. Trotz der Herausforderung, die der Denkmalschutz für die Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen darstellt, kann der Gesamtbereich von Altstadt und der sie umgebenen Zone als »Grüne Lunge« für die zu erwartenden klimatischen Veränderungen eine wichtige Rolle spielen. Mit Blick auf künftig häufiger auftretenden Hitzestress und Starkregenereignisse sowie unter Berücksichtigung von Lüneburgs grüner Historie sollen daher verfügbare Flächen partizipativ umgestaltet und ökologisch aufgewertet werden. Als Modell soll diese Umgestaltung im privaten wie im öffentlichen Bereich sowie auch stadtübergreifend zum Nachahmen anregen.
Experiment: Kann die (Re-)Aktivierung historischer Hinterhofgärten, die Begrünung von Hauswänden, Durchgängen und Garagendächern und die Entsiegelung von Stellflächen helfen, Hitzestress und starkregenbedingte Überflutungen zu verringern? Wie lassen sich Denkmalschutz und Klimaanpassung in einer Stadt wie Lüneburg in Einklang bringen? Welche Arten der Bepflanzung sind sinnvoll und möglich und haben nebenbei vielleicht noch einen positiven Effekt als innerstädtische Inseln der Biodiversität? Mit Workshop-Angeboten, gemeinschaftlichen Pflanzaktionen und einer Sonderausstellung soll diesen Fragen nachgegangen und die Umsetzung beispielhafter Lösungen angegangen werden.
Wer kann wie mitmachen?
- Hausbesitzer*innen: Flächen für Pflanzaktion(en) zur Verfügung stellen
- Grün-Expert*innen: Tipps für geeignete Pflanzenarten einbringen
- Erklärer*innen: Ausstellungstexte für drinnen und draußen planen
Wie hilft das Zukunftsstadtbüro?
- zentrale*r Ansprechpartner*in: Sara Reimann
- Unterstützung bei Vernetzung, Organisation, Kommunikation, wissenschaftlicher Begleitung und Evaluation
Kontakt
Sara Reimann
Schnittstelle Bauen und Wohnen im Büro der Zukunftsstadt
Email: sara.reimann@stadt.lueneburg.de
Telefon: 04131 309-4554
Neuigkeiten
Luftmassen wabern durch die Stadt
Wissenschaft, Gesellschaft und Verwaltung diskutierten am 12. September Wege, das Lüneburger Stadtklima abzukühlen
Wenn man den Stadtklima-Forschern des Hereon und GERICS zuhört, klingen sie wie Berichte aus einer anderen Welt. Nicht von der soliden Backsteinstadt Lüneburg, sondern von einem ätherischen Ort, wo schwere, kalte Luftmassen vergleichbar wie Wasser durch die Gassen fließen beziehungsweise langsam „wabern“ und Wärmestrahlungen gen Universum verschwinden.
Was hat das mit unserem Alltag zu tun? Er ist bestimmt von den aktuell auftretenden Wetterlagen und den langfristigen Veränderungen, die der Klimawandel mit sich bringt. [weiter – zum vollständigen Artikel]
Erste Ergebnisse
Hitzebelastete Plätze in Lüneburg – Begrünungskonzepte
Ergebnisse einer wissenschaftlichen Analyse
Titel „Die Wirkung von Begrünungskonzepten auf das Mikroklima an hitzebelasteten Standorten Lüneburgs“ – Stand: Sept. 2022
Autoren: Miriam Potyka, Markus Groth, Markus Quante und Steffen Bender
Beteiligte Institutionen: Climate Service Center Germany (GERICS) – Helmholtz-Zentrum hereon GmbH; Leuphana Universität Lüneburg.
Grundlage für die Analyse ist die Masterarbeit von Miriam Potyka, folgende Dokumente stehen zum Download zur Verfügung:
- Zusammenfassung
- Fallbeispiel Am Sande
- Fallbeispiel Klosterhof
- Fallbeispiel Marienplatz
- Fallbeispiel VHS-Vorplatz
Bild: Beispielhafte Visualisierung der Hitzeentwicklung auf dem Marienplatz mittags an einem heißen Sommertag. Während die Bereiche, wo Bäume stehen, noch relativ kühl bleiben, heizen sich die Asphaltbereiche sehr stark auf. Hier kommen Lufttemperatur und Strahlungswärme zusammen, so dass Menschen körperlich stark belastet werden.