Am Freitag, 3.3., stellten Prof. Daniel Lang (wissenschaftlicher Leiter der Zukunftsstadt Lüneburg) und Transformationsexpertin Prof. Maja Göpel die Frage: „Was macht die Zukunftsstadt gut?“

Die Antworten darauf kamen von Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch, die in ihrer Arbeit und in ihrem Wunsch nach Veränderung, den Schulterschluss fand mit Amtskollege Uwe Schneidewind aus Wuppertal fand. Corinna Krome, die den neuen Inkubator „Utopia“ in der Katzenstraße gegründet hat, sprach als Mitglieder der Steuerungsgruppe Zukunftsstadt aus Sicht der Zivilgesellschaft.

Auf den Impuls der Münchener Architektin Reem Almannai ganz zu Beginn der Live-Podiumsdiskussion fanden sich in Lüneburg schnell Anknüpfungspunkte. Reem Almannai hat mit ihrer Wohnungsgenossenschaft über die Grenzen Münchens hinaus die Diskussion nach der Revolution im Wohnraum angefacht. Auf kleinem Raum, im sogenannten Nukleus-Wohnen, arbeitet und lebt sie mit Mann und Kindern aber auch mit vielen Gleichgesinnten. In Lüneburg gehört das Themaalternative Wohnformen zum Experiment „Wohnprojekte-Kontor“, einem der 15 Experimente, die die Zukunftsstadt offiziell von 2020 bis 2023 mit den Bürger*innen ausprobieren konnte.

Bei einem monatlichen Stammtisch des Wohnprojekte-Kontors vernetzen sich Gleichgesinnte, beim jährlichen Tagesausflug besichtigen Interessierte alternative Wohnformen in der Hansestadt und im Umland. Getragen wird die Initiative von den Architekt*innen Susanne Puschmann und Stephan Seeger in Kooperation mit den Verein TUN (Technik Natur Umwelt) und dem Verein Mehr Leben. Ihr Engagement geht auch weiter, wenn die Zukunftsstadt im Juni 2023 nach der dritte Förderphase beendet wird.

„Die Zivilgesellschaft ist der Schatz der Stadt“, findet Claudia Kalisch. Dafür ist es zwingend, dass Beteiligung neu aufgestellt und strukturiert wird. Denn es war die Zivilgesellschaft, die 2015 auf Betreiben von Universitätsmitarbeitenden und Studierenden, Ideen für die Stadt der Zukunft entwickelte. Mit ihrem Engagement konnte dann ein Großteil der Experimente ab 2020 ausgeführt werden.

Um dem Ehrenamt mehr Unterstützung bei Gründung, Vermittlung und Organisation zu geben, führte die Zukunftsstadt auch die Servicestelle Ehrenamt ein. Nun gab es eine hauptverantwortliche Ansprechpartnerin – Kathrin Wolter – um, Menschen ins Ehrenamt zu bringen, Initiativen zu vermitteln, bei Organisation oder Finanzierung zu helfen oder Räume zu organisieren.
Dies führte auch dazu, dass die Hansestadt unter Beteiligung der Verwaltung im vergangenen Jahr in das bundesdeutsche Netzwerk „Engagierte Stadt“ aufgenommen wurde – der ganz offizielle Startschuss dafür, freiwilliges Engagement zu vernetzen und fest in der Stadt zu verankern.

Aktuell entsteht dazu eine Internetseite auf der sich Bürger*innen über Mitmach-Möglichkeiten informieren können. Auch Organisationen finden hier hilfreiche Informationen. Im September wird es dazu eine große Auftaktveranstaltung geben und die Seite online gehen. Damit alle Interessensgruppen berücksichtigt werden, treffen sich dafür momentan 20 Organisationen in Arbeitsgruppen. Sie bilden das Rückgrat der starken Lüneburger Engagementgesellschaft.

Damit die Zeit bis dahin nicht so lang ist, können sich Engagierte um Fördermittel bewerben.
Mehr Infos dazu gibt es hier: https://www.lueneburg2030.de/servicestelle/

Wer die Podiumsdiskussion (90 Minuten) nachschauen will, kann das auf Instagram tun:
https://www.instagram.com/p/CpUuweHoMnS/?utm_source=ig_web_copy_link