Luisa Schubert (Studentin der Leuphana Universität), informierte Bürger:innen darüber, wie Blühflächen angelegt und aufgewertet werden können.

Bunt ist das neue Grün

Ohne Insekten, kein Leben auf diesem Planeten. So simpel und dennoch scheinbar schwer zu vermitteln. Nicht in Lüneburg, wo es sehr viele Menschen und sehr viele Initiativen gibt, die sich nicht scheuen, echte Graswurzelarbeit zu verrichten. Gemeinsam mit dem Zukunftsstadt-Experiment „Bunt ist das neue Grün“ unterstützte das Team zivilgesellschaftliche Engagierte und achtsame Bürgerinnen und Bürger dabei, mehr Pflanzen- und Artenvielfalt in der Stadt zu schaffen. Unterstützt von der Leuphana Universität erfreuen sich die Insekten jetzt an mehr Wohnraum und bieten gleichzeitig Forschungsgrundlage.

IDEE

Die fleißigen Bienen und ihre Insektenkolleginnen und –kollegen sollten mit Hilfe dieses Experiments mehr Wohn- und Arbeitsraum erhalten. „Wilde Wiesen“ und damit die Insekten- und Pflanzenvielfalt zu erhalten und zu fördern gehörte zu den zentralen Themen dieses Experimentes für Nachhaltigkeit. Luisa Schubert, deren Herz für Pflanzen und Insekten schlägt, übernahm als Werksstudentin federführend die Aufgaben und unterstützte beispielsweise interessierte Bürger:innen dabei, Blühflächen zu verbessern oder neu anzulegen. Durch die Verwirklichung verschiedener kleiner Projekte erhöhten Luisa und ihre Mitstreiter:innen die Aufmerksamkeit für das Thema bei Lüneburger und Lüneburgerinnen und Studierenden gleichfalls. Die Universität Leuphana stellte sich hier als starke Partnerin dar. Überdies beforschten Studierende der Universität und Mitglieder der Zivilgesellschaft die Artenvielfalt auf Grün- und Freiflächen im dichten urbanen Gebiet Lüneburgs.

UMSETZUNG

Besonders im Jahr 2022 kam das Experiment mit vielfältigen Projekten und Aktionen in Schwung. Dabei waren verschiedene Kooperationen entscheidend für die Umsetzung – sowohl mit engagierten Gruppen aus der Zivilgesellschaft, als auch Lehrenden und Studierenden an der Leuphana Universität, Partner:innen aus Gartenbau und Landwirtschaft und sehr motivierten Einzelpersonen.

Im Jahr 2023 nahm das Experiment weiter an Fahrt auf: Zahlreiche Bürger*innen der Stadt meldeten sich auf einen Aufruf des Zukunftsstadtbüros, um das Projekt mit ihrem Engagement zu unterstützen. Dabei konnten beispielsweise das erste Blühwiesen-Forum des „Wilde Wiesen“-Netzwerks Lüneburg im Museum Lüneburg und eine weitere Runde der Wildstauden-Vermehrung mit dem Naturgärtner Eberhard Parnitzke stattfinden. Gemeinsam mit dem Projekt „Lüneblüte“ (früher StadtLandBlüte) wurden weitere insektenfreundliche Flächen bepflanzt. So entstanden biodiverse Insektenwiesen früher landwirtschaftlich genutzten Flächen.

In einem Seminar zu urbaner Biodiversität an der Leuphana Universität Lüneburg legten Studierende unter der Leitung von Prof. Dr. Vicky Temperton eine frei zugängliche Insektenwiese auf dem Universitätsgeländer an.  In Zusammenarbeit mit dem Gärtner Gunther Boeke (Garten- und Landschaftsbau, Ladanum, kreative Gärten), die biodiversitätsfördernden Methoden für die Bodenbearbeitung und Pflanzenpflege nutzt, gestalteten Studierenden des Seminars mehrere Wiesenabschnitte auf dem Campus um. Damit konnte die Artenvielfalt von Insekten und Wildkräutern auf dem Campus erhöht werden. Zukünftig können Besucher*innen des Campus durch die angelegte Wiese und eine neu entstandene Beschilderung den Lebensraum „Wiese“ entdecken und kennenlernen. Gleichzeitig steht die Insektenwiese als Praxisbeispiel auch für zukünftige Lehre an Universität oder angrenzenden Institutionen zur Verfügung.

ERGEBNIS

Die Verstetigung der Ideen, Aktivitäten oder die Gestaltung und Pflege von Flächen wird weiter von den einzelnen Initiativen, Gruppen und Personen getragen. Durch das Experiment wurden deren Aktivitäten vernetzt und gestärkt. So wurde das Engagement für mehr Biodiversität und das Bewusstsein für das Thema in Lüneburg insgesamt gefördert.

Was bleibt?

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an die oben genannten Gruppen und Partner*innen, um weiteres zu erfahren oder sich für das Thema einzusetzen! 

Kleiner Einblick: Nachdem das Blühwiesen-Forum ein voller Erfolg war, plant Luisa Schubert in den kommenden Jahren weitere Veranstaltungen mit dem „Wilde Wiesen“-Netzwerk. Die entstandenen Projekte werden von Bewohner*innen, Initiativen und Einzelpersonen weiter gepflegt und erweitert.

Pflanzaktion im Zuge des Seminars von Prof. Dr. Vicky Temperton an der Leuphana Universität

An der Leuphana Universität konnte durch das Experiment das Thema der Insektenwiesen verwurzelt werden und wird in weiteren Seminaren fortgeführt und erweitert. Die entstandene Insektenwiese wird in den nächsten Jahren von Prof. Dr. Vicky Temperton und engagierten Studierenden weiterhin einem Monitoring unterzogen und dient als Inspiration für weitere Seminare. So auch in einem Seminar zur Rolle von Gesellschaftsspielen für Transformationsprozesse, in dem sich eine studentische Arbeitsgruppe gemeinsam mit ihrer Dozentin Kamila Szwejk mit spielerischen Bildungsansätzen für die Universitätswiese auseinandersetzt und interaktive Ansätze für die Sichtbarkeit der entstehenden Flächen ausprobieren. Die entstandenen Netzwerke z.B. zum Gärtner Günther Boeke können auch für zukünftige Projekte genutzt werden, um weitere Flächen auf dem Campus zu transformieren.

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