Stadt des Miteinanders und Zusammenhalts

Lüneburg ermöglicht Chancen und Teilhabe für alle

Na, wenn das kein gutes Miteinander ist. Im Stadtteilhaus sitzen Kinder mit Senioren an der großen Tafel und essen gemeinsam zu Mittag. Ein kleiner Nachtisch geht natürlich immer. Danach starten hier das Repair-Café und die Hausaufgabenhilfe. Heute Abend sorgen Finanzcoaching, Chorprobe und die wöchentliche Spielerunde dafür, dass das Licht im Haus vermutlich erst sehr spät ausgeht. Ein echter Ort der Begegnung halt, nah dran am Lebensalltag und den Bedürfnissen im Quartier. Hier sucht man nach Fortbildungen. Hier schaut man vorbei, wenn man Beratung oder Hilfe braucht.

Das Stadtteilhaus ist mit allen relevanten Stellen in Lüneburg vernetzt und weiß, was zu tun ist. Soziale Einrichtungen wie diese sind zentrale Pfeiler des gesellschaftlichen und kulturübergreifenden Zusammenhalts. Gemeinsam mit den Schulen, den Kulturorten in der Stadt und natürlich den Verbänden und Vereinen sowie vielen weiteren privaten Initiativen bilden sie die sogenannte Bildungslandschaft Lüneburg. In ihr werden schulische und außerschulische Angebote vernetzt, zusammengedacht und weiterentwickelt.

Lüneburg ist stolz auf seine Bildungslandschaft und seine sozialen Einrichtungen. Vor allem die Stadtteilhäuser sind zu Orten der Begegnung geworden

Das Wort Zusammendenken wird in Lüneburg oft gebraucht; bei der Bildung genau wie bei der Gesundheit. Beide werden auch gern mit dem Zusatz „ein Leben lang“ ergänzt. Die Betrachtung von Gesundheit beginnt in Lüneburg deutlich vor der medizinischen Versorgung in Praxen oder im Klinikum – nämlich schon bei der gesunden Schulverpflegung oder bei der Beratung im Präventionshaus. Eigentlich beginnt Gesundheit schon mit der Stadt selbst. Denn Lüneburg hat in den letzten Jahren deutliche Anstrengungen unternommen, „gesunde Stadträume“ zu gestalten. Neue Grünräume zur Erholung wurden geschaffen. Lärm und Abgase wurden reduziert. Räume, die sich noch vor Jahren im Sommer stark aufheizten, sind nun durch schattenspendende Bäume oder auch neue Wasserflächen angenehme Orte des Aufenthalts. Generell ist der menschliche Maßstab wieder wichtiger geworden. Kinder und bewegungseingeschränkte Personen haben deutlich mehr Platz und stoßen auf weniger Barrieren. Selbst die Wege und Radwege an viel befahrenen Straßen sind breit und sicher.

Die Qualität der schulischen Bildung und die Zufriedenheit der Schülerinnen und Schüler zeichnet sich zum Beispiel durch Raumgrößen und Ausstattung aus. Lernorte auch in der Innenstadt mit ihrem bunten Flair und dem „grünen Klassenzimmer“ auf dem Schulhof sind stark nachgefragt und werden für ihre Angebote geschätzt.

Im Jahr 2030 bezeichnet sich Lüneburg ganz selbstbewusst als Stadt der Solidarität. Dieses Selbstverständnis ist das Ergebnis einer Stadtpolitik, die ihre Schwerpunkte stark am Gemeinwohl und der Chancengleichheit ausgerichtet hat. Dabei wird dieses Gemeinwesen natürlich nicht nur im Rathaus entwickelt, sondern von einem breiten und sehr facettenreichen Engagement getragen. Solidarität und Rücksichtnahme sind im Alltag erfahrbar und an ganz vielen Stellen erkennbar. Im Sport wird Akzeptanz und Vielfalt vorgelebt. Es gibt viele Inhaber von Wohnraum, die sich dem Leitbild eines bezahlbaren Wohnraums anschließen und den Menschen anbieten wollen. Menschen mit Migrationshintergrund haben ihren festen Platz in Verwaltung und Wirtschaft. Kinder und Jugendliche erleben umfassende Mitwirkungsmöglichkeiten und werden früh an der Gestaltung ihrer Lebenswirklichkeit beteiligt. Auch außerhalb der Schulen und Betreuungsangebote findet ihre Stimme Gehör, zum Beispiel auf Jugendkonferenzen. Mit seinen Strukturen stärkt Lüneburg den demokratischen Austausch von klein auf. Als Ergebnis des Zukunftsstadtprojekts hat sich in Lüneburg eine vielfältige Beteiligungskultur entwickelt, die ihren Pilotcharakter schon längst hinter sich gelassen hat. Partizipative Prozesse von der Planung bis zur Umsetzung von Projekten stellen gängige Abläufe dar. Lokalpolitik ist transparent und erfahrbar. Die Menschen werden noch intensiver in Entscheidungen zur Weiterentwicklung der Quartiere einbezogen. Die Neuplanung eines Sportbereichs etwa wird in Varianten diskutiert. Bei der Umgestaltung eines Platzes im Stadtteil wird über Architekturentwürfe mitentschieden. Und bei der Umnutzung von Grundstücken für bezahlbares Wohnen wird gemeinsam nach der besten Lösung gesucht. Meist ist es die, die Vorteile für die Nachbarschaft mit Mehrwerten für das Gemeinwohl am besten in Einklang bringt.

In der Altstadt rund um St. Michaelis wohnen unterschiedliche Generationen zusammen, ergänzen und helfen sich. Gemeinsam genutzte Innenhöfe, Einkaufsgemeinschaften zwischen Älteren und Jüngeren, gemeinsame Pflanzaktionen oder auch Tauschbörsen für Alltagsgegenstände prägen die gute Nachbarschaft.

Grundprinzipien

stadtweit verteilte Lernorte und soziale Einrichtungen als zentrale Stützen des gesellschaftlichen Zusammenhalts; Schulen, Kitas und soziale Einrichtungen sind Teil des Quartierslebens; Verknüpfung der Stadtteilhäuser und Familienzentren

Ausbau der Kooperation zur Stärkung von Förderstrukturen, Nachhilfe, Berufsorientierung und Elternberatung zwischen schulischen und außerschulischen Bildungsträgern sowie weiteren Institutionen (Ratsbücherei, Musikschulen, Museen, Leuphana Universität, Kammern und Arbeitsagentur); inklusive Bildungsangebote bestehen vom Kleinkind- bis Seniorenalter (Lebenslanges Lernen); Digitalisierung darf dabei nicht zu neuer Diskriminierung führen; Stärkung digitaler Infrastruktur

Bildung und gesunde Schulverpflegung; Ernährungsrat und Beratungsangebote; Prävention (Präventionshaus); dezentrale medizinische Versorgungsstruktur in den Quartieren; spezialisierte Versorgung im Klinikum mit überregionaler Funktion; Bereiche sind vernetzt und kooperieren

Wohnortnahe Versorgung und gesamtstädtische Erreichbarkeit der Orte des täglichen Lebens (Nahversorgung, Naherholung, soziale Einrichtungen)

Schaffung stadtweiter konkurrenzfähiger Mobilitätsangebote, Etablierung eines einfachen Tarifsystems und alternativer Sharing-Angebote

Neuaufteilung des Straßenraums; mehr Raum und sichere Bedingungen für nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer; Verkehrsreduzierung; Barrierefreiheit in der Stadt (Öffentliche Gebäude, Stadtmobiliar, Wegweiser); Sicherheit und Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum

Abbau von Barrieren in unterschiedlichen Bereichen der Stadt; Erreichbarkeit; Mehrsprachigkeit; Leichte Sprache; Informationen (auch in sozialen Räumen) barrierefrei gestalten; Mitwirkung von Kulturmittlern

aktive Bodenpolitik und strategische Flächenbevorratung; Ausbau und Stärkung der Schaffung bezahlbaren und wohngeldfähigen Wohnraums unter anderen mit der städtischen LüWoBau; Konzeptvergaben und Förderung genossenschaftlicher Initiativen; Beratung und Unterstützung für Wohnungstausch

Schaffung attraktiver Angebote für Jung und Alt; Nachbarschaftlicher Zusammenhalt; Aufbau von Kooperationen für eine bedarfsgerechte Infrastruktur

Einrichtung und Sichtbarkeit von Beratungsstellen in der Stadt (Diskriminierung, Arbeit, Wohnen, Bewerbungen, Bildung, Gleichstellung, Kultur etc.); Förderung der Stadtteilarbeit und der gemeinschaftlichen Quartiersentwicklung; Beratungsangebote verknüpft denken und Austausch (der Institutionen) fördern

bestehende Beteiligungsformate intensiv nutzen und mit digitalen Möglichkeiten ergänzen; neue Formate der Mitgestaltung, Entscheidung oder Schlichtung; Entscheidungen auf Stadtteilebene; vielfältige und dauerhafte Formen der Beteiligung und Mitwirkung für unterschiedlicher Gruppen (z.B. Jugendkonferenz, Integrationsbeirat)

Zugang zu den meisten Dienstleistungen der Kommune (Verwaltung und städtische Unternehmen) unabhängig von Zeit und Ort mit hoher Sicherheit und Datenschutz