Stadt der Vielfalt und Lebendigeit

Lüneburg bietet gemischte Quartiere und Stadtkultur

Im Jahr 2030 eilt Lüneburg der Ruf als bunte und weltoffene Stadt voraus. Ob zahlreiche Reiseblogs, Magazine oder Fernsehen: alle berichten gerne über das „quirlig-moderne Stadtleben in historischem Setting“. Man sieht man häufig Aufnahmen von belebten Plätzen oder entspannter Zweisamkeit in historischen Altstadt-Gassen.

Dabei waren besonders für die Innenstadt die letzten Jahre nicht immer einfach. Pandemiefolgen und der Strukturwandel im Einzelhandel haben auch Lüneburg vor große Aufgaben gestellt. Veränderung war gefragt. Doch Lüneburg hat es geschafft, sein Zentrum – auch mit Hilfe von Förderprogrammen – zu einer lebendigen Stadtmitte weiterzuentwickeln, die viel mehr ist als Einkaufen und Stint-Romantik. Hier kann man spannende Experimente, Vorträge und Studienarbeiten der Leuphana hautnah erleben. Hier finden sich Orte, an denen man selbst werkeln und kreativ tätig werden kann; sie locken Menschen jeden Alters in die Innenstadt. Individuelle Geschäfte und Kultur liegen hier direkt nebeneinander. In Seitenstraßen sitzen Menschen vor kleinen Bistros und diskutieren über ökologisches Wirtschaften oder smarten Körperschmuck. An der Ilmenaustraße entspannen Grüppchen auf gemütlichen Holzmöbeln und genießen die Nähe zum Wasser. Zum Beispiel ein Beachvolleyball-Event am Sande, Erlebniseinkauf in der Innenstadt, Bürgerdialoge im Rathausgarten oder HipHop auf dem Marienplatz – die Innenstadt ist heute facettenreicher, bunter und steckt voller Überraschungen. Sie ist ein echter Ort der Begegnung, des Handels und bietet immer wieder neue Anlässe für Besuche.

Obwohl die Stadtgesellschaft immer vielfältiger wird, driften die verschiedenen Gruppen in Lüneburg nicht auseinander. Denn in der Innenstadt kommen alle Menschen zusammen. Hier ist immer etwas los. Hier gibt es Angebote für alle Altersgruppen und unterschiedlichste Lebensstile. Hier wird debatiert, gefeiert oder einfach nur gemeinsam Zeit verbracht – eben eine echte Stadtmitte für alle.

Auch abseits seiner beliebten Stadtmitte ist Lüneburg bunt und lebendig. Egal ob im Hanseviertel oder am Weißen Turm, ob im Roten Feld oder in Kaltenmoor – überall in der Stadt hat das Quartiersleben an Bedeutung gewonnen. Wobei es in den Stadtteilen eher familiär und überschaubar zugeht. Nahversorger und wohnortnahe Dienstleistungen stellen die Versorgung im Quartier sicher. Lauschige Plätze mit kleinen Cafés, Tauschbörsen und Spielflächen wurden zu Treffpunkten der Nachbarschaft. Kleine Beete und Mikrogärten sowie Freiluftgalerien in den Lücken zwischen Gebäuden bringen Kulturen zusammen. Überall gibt es Orte zum Verweilen. Heute ein Mittagspausen-Plausch auf der Holzterrasse am Kreisel, morgen vielleicht eine Stunde draußen arbeiten, während der oder die Liebste einen Sportkurs auf der Grünfläche gegenüber macht. In der Post-Corona-Stadt arbeiten mehr Menschen öfter von zuhause, prägen und beleben ihr Wohnumfeld. Die Menschen haben ihren Öffentlichen Raum als Wohnzimmer entdeckt. Da liegt es auf der Hand, dass Lüneburg die Mitwirkung und die Gemeinschaft in den Quartieren als strategischen Schlüssel ansieht und gezielt fördert. Jung und Alt sind eingeladen, aktiv zu werden und sich bei der Gestaltung ihrer Nachbarschaft zu beteiligen. Gießpatenschaften für die Stadtbäume sind dabei eine wichtige Selbstverständlichkeit. Straßen und Plätze werden für Flohmärkte, Sportturniere, Feste und andere gemeinwohlorientierte Aktivitäten gelegentlich genutzt. Spielräume und soziale Einrichtungen sind natürlich auch in den Ferien geöffnet. Die Menschen können ihre Kultureinrichtungen selbst mitgestalten. Und sie finden schnell und unkompliziert Räume für gemeinsame Veranstaltungen.

Parks und Grünräume sind nachwievor besonders beliebte Orte der Stadt und tragen enorm zur Lebensqualität in Lüneburg bei. Im Vergleich zu früher schafft man es heute jedoch deutlich besser, Aufenthaltsmöglichkeiten, Orte der Ruhe und Erholung sowie Spiel und Sport miteinander zu kombinieren. Darüber hinaus ist Lüneburg insgesamt näher ans Wasser gerückt.

Neuer Wohnungsbau brachte hochwertige Grünräume für die Nachbarschaft mit sich. In Randbereichen der Stadt konnte sich auf einmal Außengastronomie tragen. Wohnprojekte brachten unterschiedliche Lebensmodelle und Generationen unter einem Dach zusammen. Die Vielfalt Lüneburgs spiegelt sich heute nicht nur in der Architektur und im Stadtbild, sondern vor allem in den unterschiedlichen Menschen in den Quartieren wider. Und sie alle haben ihre Lieblingsorte. Für die Kids und Teens ist es das neue Haus der Jugend. Ältere zieht es zu den Trimm-dich-Parcouren in der Hasenburger Schweiz oder zu den Uferparks an der Ilmenau. Wieder andere lieben die Gemeinschaftsgärten in Kaltenmoor, die Open Airs oder den neuen Badesee im Süden der Stadt. Wie schön, dass Lüneburg für alle etwas bietet.

Lüneburgs tolerantes und entspanntes Miteinander lässt sich nicht nur in der Innenstadt beobachten. Auch bei einem Kaffee zwischen Jung und Alt auf einem der Quartiersplätze lässt sich erkennen, warum die Menschen in Lüneburg in Umfragen eine überdurchschnittliche Zufriedenheit mit dem Leben in ihrer Stadt angeben.

Grundprinzipien

kleinteilige und lokale Angebote; Orte für Austausch und Aufenthalt im Innen- und Außenbereich; Einbettung von Kunst und Kultur; Aufenthalts- und Erlebnisqualität im öffentlichen Raum; vielfältige Arbeitsplätze (Einzelhandel, Dienstleistung, Handwerk), Zentrales Innenstadtmanagement langfristig etablieren

Stadtteilhäuser und Schulen mit Gemeinschaftsangeboten für den gesamten Stadtteil (Räume, Werkzeug, Fahrzeuge etc.); Initiativen finden Räume, die sie günstig nutzen können (Seminarräume/Coworking für Initiativen); Quartiersmanagement aktiv im Stadtteil; interaktiver Veranstaltungskalender

Treffpunkte im öffentlichen Raum; Möglichkeiten für temporäre Nutzung der Stadträume (PopUp-Spielstraßen, Nachbarschaftsaktionen, mobiles digitales Arbeiten etc.); Verkehrs- und Lärmreduzierung; Balance zwischen Ruheorten und belebten Bereichen; Beleuchtungskonzept für Straßen und Plätze unter Berücksichtigung von Natur und Umwelt

Angebote vom Einfamilienhaus bis zum Mehrgenerationen-Wohnen, Baugruppen, Wohnprojekte, genossenschaftliches Wohnen, studentisches Wohnen; Integration geflüchteter in den Wohnungsmarkt

Angebote für Familien; Mischung in den Schulen; kulturelle Vielfalt in alltäglichen Bereichen

Vernetzung von Wohnen und Arbeiten; lokal verankerte und stadtteilprägende Läden und Gastronomie

Budgets und Flächen für Bürgerprojekte; gemeinsame Gestaltung der Wohnumgebung; Förderung von Gemeinschaftsgärten und Gemeinschaftsräumen; Förderung von Kooperationen mit Vereinen; Entwicklung von Sharing Projekten (Sharing-Economy; Bibliothek der Dinge, Saatgutbibliothek, gemeinsame (digitale) (Ausleih-)Plattform)

wohnortnahe Spiel- und Sportangebote; aktives Sport- und Vereinsleben; Angebote für Sport und Bewegung in Parks und Grünräumen für alle Altersgruppen und inklusiv; Spiel- und Sportbereiche beleuchten für das Winterhalbjahr

interkultureller Austausch und gemeinsame Veranstaltungen; ausgeprägte Willkommenskultur, internationaler Städteaustausch zur Weiterentwicklung des Prinzips von Städtepartnerschaften (Netzwerk Hanse-Städte); Überregionaler Austausch

Aufenthaltsorte, mehr Treffpunkte und selbstgestaltete Räume für Kinder und Jugendliche (teilweise in eigener Verantwortung genutzt) leicht zugänglich in den Quartieren; ganzjährige Verfügbarkeit und zusätzliche Angebote in Ferienzeiten; vorhandene Infrastruktur neu denken und nutzen; Kooperation mit Dritten fördert Vielfältigkeit der Angebote

attraktive Kulturorte; neue öffentlich zugängliche Kulturorte schaffen (z.B. offene Bühnen, Innenhöfe als neue Kulturorte); offene Räume für Kreative (Laien und Profis), Ausstellungsflächen; Zwischennutzungen ermöglichen; Kultur und Kunst im öffentlichen Raum (Public Art)

Aufgaben des Gemeinwohls an die Bürgerschaft übertragen (Gießpatenschaften, Begrünung, Reparaturen etc.); gelebte Nachbarschaft auch für soziale, gefühlte Sicherheit

Ergänzung von touristischen Angeboten und Übernachtungsmöglichkeiten in der Innenstadt und in den Quartieren

Beratungs- und Vermittlungsstrukturen für Einzelpersonen und Organisationen (Überblick, Vernetzung); Nachbarschaftshilfe/Ehrenamtsbörse; Wertschätzung und Förderung ehremamtlicher Arbeit (Ausbau von Vergünstigungen)

Förderung durch Feste, Flohmärkte und Gestaltung des Umfelds; Stadtteilrunden/Bürgerräte als Ergänzung zur formellen Ebene der Ortsräte

positiv auf Historisches blicken; Stadtführungen; kritischer Umgang und Erinnerungskultur auch durch Initiativen getragen (Arbeitskreis Erinnerungskultur auch für die jüngere Vergangenheit)